Intelligente Abwärmenutzung aus Stahlwerk

Im Landkreis Osnabrück ist das Stahlwerk “Georgsmarienhütte” der größte Energieverbraucher und produziert etwa die Hälfte der industriellen Abwärme im Osnabrücker Land. Im Stahlwerk kann die aus dem Produktionsprozess mit dem Elektrolichtbogenofen stammende Abwärme nur begrenzt zur internen Wärmeversorgung betriebseigener Wärmeabnehmer genutzt werden. Um das verbleibende Abwärmepotential weiter nutzen zu können, wird die Abwärme aus der Stahlproduktion ausgekoppelt und in das bestehende Fernwärmenetz der Stadtwerke eingespeist. Die Stadtwerke betreiben seit 1986 ein lokales Fernwärmenetz und versorgen gewerbliche, kommunale und private Abnehmer.

 

In der Heizzentrale der Stadtwerke stehen für die sichere Fernwärmelieferung, neben einem mit Biomethan betriebenen hocheffizienten Blockheizkraftwerk (BHKW), ein Erdgas-Spitzenlastkessel und ein Heizöl-Reservekessel zur Verfügung. Die technische Herausforderung besteht darin, dass der Wärmespeicher der Stadtwerke in nur 15 Minuten die große Abwärmemenge des Stahlwerks von 11 MW aufnehmen muss. Dazu müssen die Regelkreise sowohl auf Seiten des Stahlwerks als auch auf Seiten der Stadtwerke exakt aufeinander abgestimmt werden, um einen effizienten und sicheren Betrieb gewährleisten zu können.

 

Anlagendaten:

      • Elektrische Leistung: 1 BHKW mit 2 MW
      • Thermische Leistung: 1 Gaskessel mit 2,5 MW, 1 Ölkessel mit 4,5 MW
      • Volumen Wärmespeicher: 1 x 3.800 m3

 

 Ziel:

Effizienter BHKW-Betrieb in Kombination mit optimaler Abwärmenutzung.

 

Ergebnis:

Spotmarktoptimierung mit gleichzeitiger Regelleistungsvermarktung sowie laufende Prognose der Stahlwerk-Abwärme.

 

CO2-Einsparung: 220 Tonnen pro Jahr

 

€ Mehrerlöse: 80 € pro MWh